„Das Glorreiche Ziepen“ nach dem PORT-Einbau


Mittwoch 10.3. „Das Glorreiche Ziepen“

Fastentag, heute soll der Port eingebaut werden....Bis nachts um 22 Uhr darf gegessen, bis 3 Uhr getrunken werden. 8 Uhr solls losgehen. Aber in der Visite wird auf nachmittags 14 Uhr verschoben, slo weiterhungern aber ich rechne: noch bis 9 Uhr trinken von Wasser erlaubt. Gegen meine Halsschmerzen bekomme ich einen Honig zugesteckt, wenigstens was Leckeres....Ich mache mich dann nach dem Tropf mit Nährlösung im Bad schön, Kneippsche Güsse, Haare waschen duschen und verbringe die Zeit des Mittagessens (um nicht zusehen zu müssen) draussen im Park, bekomme zuEssen und zu trinken überbracht.

Spät wieder im Zimmer bekomme ich die Nachricht: ich werde nach dem Porteinbau in die Onkologie Haus I verlegt, also Sachen packen, wie viel das schon wieder ist!!! Wir packen's.

Dann lege ich mich nur im Hemdchen auf mein Bett und warte, schlummere immermal wieder ein wenig, oder lese am Handy, alles andere ist ja schon in 2 Rucksäcken und 3 Beuteln eingepackt.....Es dauert noch bis nach 16 Uhr dann geht’s los: Ich bekomme eine Art Beruhigungstablette, verabschiede mich schnell von Herrn P und Herrn S. Und rolle davon in den Aufwachsaal, freundlicher Empfang-bissel benommen (also ich benehme mich immer gut) bekomme ich noch mein Geburtsdatum zusammen. Dann wieder warten, wie im Kindergarten werden alle (die schon mit ihrer Knie- Hand – Bauch OP fertig sind) abgeholt – und ich bin wieder der letzte. Dann werde ich reingerollt, umgebettet verkabelt, verklebt und von Dr. Hohhaus begrüßt. Jeder Schritt wird mir erklärt und kommentiert, ein Zelt wird vor mir aufgebaut, ich sehe ne grüne Wand da wo ich gerade noch im Ultraschall die zu betückende Arterie gesehen hatte. Zur Ablenkung gibt’s Radio PSR. Es piekst beim Betäuben, es drückt beim Bestücken und es schneided bissel beim Aufschneiden und auch das Zunähen vermutlich merke ich ein wenig, aber alles im grünen Bereich. Dann das schlimmste: Das glorreiche Ziepen, beim Abreißen des Pflasters soll weh tun, aber ich warte auf den Schmerz vergelblich Danke liebes Team geschafft.

Ich werde schnell zum Röntgen geholt, dort im Stehen geröntgt (um zu sehen, dass nicht aus Versehen in die Lunge gestochen wurde!!) Dann holt mich der nächste Träger ab und fährt Richtung C29 (ich sollte aber auf I 17 umgebettet werden, doch er hat einenanderen Auftrag...kurz vor meinem alten Zimmer bremst ihn die Stationsschwester und bestätigt Onkologie. Das ist schon ärgerlich so kurz vor Feierabend durch lange Kellergänge 4 Häuser weiter rollern, aber er trägts mit Fassung.

Auf der ruhigen Station werde ich empfangen, bekomme beim Prof Z. (89 wie mein Vater) einen Fensterplatz und ein opulentes Abendbrot serviert- herrlich.....

Ich mach mich nach dem Videotelefonat mit der Heimat noch schlau wie Göbbels die Massen aufgewiegelt hat von Anfang bis Ende und wie eine Britische SAS Spezialeinheit einen Deutschen Flugplatz in Nordafrika vernichtet hat. Auch ein hmmelfahrtskommando wie ich allerdings die habens freiwillig gemacht.....


Donnerstag, 9.3.

Ich schlafe gut der Prof schnarcht nicht und hat auch gut geschlafen, gewohnt gg 6 Uhr gewecjt zu werden bin ich schon wach, aber es passiert nichts, dann gegen 7 die med Versorgung (Blutdruck leicht erhöht-ich schiebs auf die Aufregung und die Schwester) Reinigung, Fensterputzer, alle praktisch auf einmal, dann wieder Ruhe. Dr. Zschuppe kommt zur Audienz, auf seinen Rat entscheide ich, die Chemo (wird heute bestellt kommt nachmittags) erst morgen früh zu starten. Über Nacht wollte er mir nicht zuraten. So soll es geschehen. Zu essen soll ich leider noch nichts kriegen bis mich nicht die Ärzte gesehen haben...Ich klau' mir beim Wasser holen ein paar Kekse. Den entgiftenden Selleriesaft hab ich mir ja schon genehmigt, so komme ich hin bis zur Entscheidung.

Ich reihe nochmal meine ganzen Nahrungsergänzungsmittel samt Empfehlungszettel auf und warte auf das Urteil der Chemo-Fachleute...

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